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Hat Gamswild (k)eine Zukunft?

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10.07.2015

Der Bayerische Jagdverband hatte Anfang Juli zum Gamswild-Symposium „Die Zukunft des Gamswildes in den Alpen“ geladen und die Veranstaltung brachte einige besorgniserregende Ergebnisse zu Tage.

 

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Die Gams: Einzigartige Charakter-Wildart und Teil bayerischer Kultur (Foto: Peter Diekmann)
Das Fazit der Veranstaltung: Alle Beteiligten am Bergwald sind gefordert, Verbesserungen umzusetzen, die das Überleben des Gamswildes in den bayerischen Alpen sichern.
Tölzer Erklärung zum Gamswild-Symposium
Die Gams ist eine einzigartige Charakter-Wildart der bayerischen Alpen und ist damit ein Stück bayerische Kultur. Aktuell gilt es, die Lebensbedingungen der Gams in Bayern mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verbessern.
Der Bayerische Jagdverband (BJV) fordert Jäger, Grundbesitzer und Forstverwaltung auf, eng zum Wohle des Gamswilds zusammenzuarbeiten. Ziel muss es sein, das Gamswild großflächig und in gesunden Beständen in den bayerischen Alpen zu erhalten und, wo nötig, zu fördern. Zentrale Forderungen dabei sind:
• die Bereitstellung von Sommer- und vor allem von geeigneten Winterlebensräumen: Die Lebensräume der Gams müssen großflächig und miteinander vernetzt sein. Die Gams braucht steile Hänge, nicht nur oberhalb der Waldgrenze, sondern auch im Wald. Im Winter zieht das Gamswild in die Südlagen, gerade dort braucht es störungsfreie Zonen, um sicher überwintern zu können (= ausreichend Ruhe in den Wintermonaten)
• disziplinierte, den Bedürfnissen der Wildart angepasste Jagdstrategien: Zu starke Eingriffe in die Jugend- und Mittelklasse verhindern den Aufbau gesunder Populationsstrukturen und gefährden damit den Erhalt der Wildart.
 
Der BJV appelliert an die Vertreter der Politik, auf die Forstverwaltung einzuwirken, um die Schutzwaldsanierungsflächen zu überprüfen und neu zu bewerten.
Die Schutzwaldsanierungsflächen dürften nicht zur Todesfalle für die Wildart Gams werden. Intakte Gamsbestände würden ausreichend Ruhezonen, Wildschutzgebiete oder die Ausweisung und Beachtung von Wegegeboten brauchen, gerade im Winter, um Störung und damit Stress für die Wildtiere zu vermindern. Nach dem Prinzip der Güterabwägung sei zu prüfen, ob und wo Belastungen durch Jagd, Waldbau, Tourismus, Freizeit, Wintersport und Infrastrukturmaßnahmen reduziert werden können. Der Erhalt der Gams in den bayerischen Alpen sei gelebter Artenschutz und dürfe nicht durch einseitige forstfachliche Betrachtungen in Frage gestellt werden.
PM BJV/fh
 


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