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Pfiffe, Buhrufe, schallendes Gelächter

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In Köln fand am 7. Oktober die erste Regionalversammlung statt, zu der der Landesjagdverband (LJV) aufgerufen hatte.
 
Im „Gürzenich“, der Festhalle Kölns, drängten sich die Grünröcke. 1.900 Personen könnte der Saal nur aufnehmen. Doch dank Videoübertragung könnten die Diskussionen von den übrigen Gästen auch im Foyer verfolgt werden. Die Stimmung war aufgebracht, kämpferisch.
 
Mehrfach wurde die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Manuela Grochowiak-Schmieding, mit Pfiffen und Buhrufen am Reden gehindert. Grund: Die Argumente der Grünen waren schwach und wurden von den Diskussionsteilnehmern und dem Publikum nicht akzeptiert. Schallendes Gelächter erntete folgende „Grüne“ Aussage: „Aus Tierschutzgründen ist die Abschaffung notwendig. Der Bau ist das Haus von Fuchs und Dachs – ich sehe die Baujagd als Hausfriedensbruch.“ Und weiter: „Wenn wir das Jagdgesetz ändern, müssen wir alle gesellschaftlichen Gruppen beachten. Es gibt auch andere Gruppen, nicht nur Jäger. Die Jägerschaft ist nicht die einzige, es gibt mehrere Gruppen in der Bevölkerung, die ein Interesse an der Novelle haben.“ Damit werden Vereine mit 7 Mitgliedern auf die gleiche Stufe mit einem LJV mit 65.000 Mitgliedern gestellt“, bemerkt der Justiziar des LJV.
 
Der Vertreter der SPD ruderte erkennbar zurück: „Jagdbare Arten – wir können uns eine größere Liste vorstellen und sind nicht erfreut, dass der Entwurf so aussieht, wie er heute aussieht. Wir haben einen Kompromiss – Kunstbaue. Auch darüber müssen wir weiter reden. Und zum Thema Jagdsteuer: „Warten wir es mal ab. Die Argumente der Jäger sind stichhaltig, das sehe ich wohl ein.“
 
Auch die CDU und FDP, ebenfalls mit Landtagsabgeordneten auf der Bühne vertreten, ließen klare Aussagen hören. „Jagdbare Arten müssen erhöht werden, dann sind sie besser geschützt. Auf jeden Fall Kormoran und Bisam“, so der Sprecher der CDU. „Mich überrascht jetzt die fehlende Konsequenz der Grünen. Die Steuer ist süßes Gift für die Kommunen. Die CDU ist dagegen, wir können nur davor warnen und man muss sich konsequent dagegen aussprechen.“ „Wir haben gleich zu Beginn gesagt, wir haben das beste Jagdgesetz in Europa und das muss nicht geändert werden. Es kotzt einen an, wie man mit uns umgeht“, so die FDP.
 
Auf die Frage, wie die Parteien zur Herausnahme von bejagten Flächen als Akt der Endsolidarisierung stehen, antwortet die CDU: „Man will einen Flickenteppich schaffen, das kann nicht sein. Man muss alle mobilisieren, so könnt ihr nicht mit uns im ländlichen Raum umgehen.“ SPD meint dazu: „Auch unter Partnern gibt es unterschiedliche Meinungen. Die SPD will das nicht in dem Gesetz aufnehmen. Wir haben deutlich gemacht, dass das nicht geht. Das macht Jagd unmöglich.“ Die FDP hält das Ganze schlicht für nicht verfassungskonform.
 
Die zweite Regionalkonferenz des Landesjagdverbandes NRW (LJV NRW) wird der DJV am 9. Oktober um 19 Uhr per Live-Ticker auf www.jagdverband.de begleiten.
 
Weitere Termine der Regionalkonferenz finden Sie im DJZ-Terminkalender…
 
as
 
 
 


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